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Bedtime Procrastination

Bedtime Procrastination - Warum wir uns vor dem Schlafen drücken

„Noch eine viertel Stunde - dann geht es ins Bett. Nur noch eben mal auf Facebook gucken und WhatsApp checken. Nachrichten könnte ich dann auch noch schnell lesen …“. Ohne es zu merken, sind so schnell 1-2 Stunden verstrichen und die Nacht ist zu kurz und der nächste Tag wird von Müdigkeit geprägt sein. Man nimmt sich dann gerne vor, den nächsten Abend aber gefälligst früher ins Bett zu gehen und hängt dann wieder zu lange vor irgendeinem Bildschirm.

So, oder so ähnlich geht es vielen Menschen. Es muss nicht immer das Handy sein, was uns davon abhält zeitig ins Bett zu gehen, auch Fernseher oder der Computer kann dazu anregen, das eigentliche Schlafbedürfnis aufzuschieben. Selbstverständlich können auch andere Tätigkeiten Gründe bieten, den Schlaf aufzuschieben - Sport, schnell noch Aufräumen oder Lesen zum Beispiel. Allerdings stehen solche Tätigkeiten nicht im Verdacht eine Art chronisch-pathologisches schlafaufschiebendes Verhalten hervorzurufen. Das Phänomen, was mittlerweile als „Bedtime Procrastination“ beschrieben wird ist eine typische Erscheinung, die mit der Erfindung von Bildschirmmedien und ihrem vielfältigen Unterhaltungsangebot einhergingen.

Im Besonderen für Menschen, die aufgrund eines stressreichen Arbeitsalltag, wenig Freizeit haben ist das Prokrastinieren von Schlaf eine willkommene Möglichkeit einige Stunden „berieselnde“ Unterhaltung zu finden, trotz des damit verbundenen Schlafmangels. Dass der Schlafentzug allerdings nicht Folgenlos bleibt wird dabei gerne vergessen oder wird willentlich in Kauf genommen. Auf Dauer erzeugt chronischer Schlafmangel physische und psychische Folgen und führt schon kurzfristig zu emotionalen Problemen.

Warum wir Schlaf pokrastinieren

Die Grundlage für den Schlafentzug ist zunächst eine freiwillige Entscheidung, die wahrscheinlich als Reaktion von Stress im Alltag und in einem Mangel an Freizeit begründet liegt. Das Konzept der Bedtime Procrastination ist ein recht junges Phänomen und wissenschaftliche Studien sind rar. Die Daten einer niederländischen Studie (Stichprobenartige Befragung) zeigten, dass ein großer Teil der Allgemeinbevölkerung zu wenig Schlaf bekommt und regelmäßig später ins Bett geht, als gewünscht. Menschen, die ihren Schlaf aufschieben, sind sich durchaus bewusst, dass sie zu wenig schlafen werden und dies auch Folgen haben wird, ignorieren diesen Umstand allerdings. In der Psychologie beschreibt man dieses Verhalten als Absichts-Verhaltens-Lücke. Die niederländische Studie beschreibt diese Absichts-Verhaltens-Lücke damit, dass ein Zusammenhang zwischen Selbstregulation und erlebtem unzureichendem Schlaf besteht, der durch das Aufschieben der Schlafenszeit vermittelt wurde. Dass die Selbstregulation am Abend zudem schlechter funktioniert als am tage, spielt der „edtime Procrastination in die Karten. Auch Menschen, die generell zu „Erledigende Dinge“ aufschieben, könnten dazu neigen, ihren Schlaf aufzuschieben.

Neben der Selbstkontrolle wird auch der Chronotyp als Grund für die Bedtime Procrastination diskutiert. Menschen mit einem abendlichen Chronotyp, auch Eulen genannt, sind aufgrund ihres biologisch programmierten Schlaftypes scheinbar gezwungen sich an Zeitpläne zu halten, die ihrer biologischen Uhr nicht gerecht wird.

Es scheint, als wären die Gründe für das Prokrastinieren des Schlafes nicht in einer einzelnen Ursache zu finden. Inwieweit fehlende Selbstkontrolle, Stress und der Chronotyp bei der Bedtime Procrastination miteinander interagieren muss in weiterer Forschung herausgefunden werden.

Die holländische Studie fand heraus, das Frauen häufiger als Männer und Student:innen eher zur Bedtime Procrastination neigen. Dies gilt ebenso für Menschen, die in anderen Bereichen des Lebens die Dinge eher aufschieben, wie für Menschen mit einem nächtlichen Chronotyp. Was tun gegen Bedtime Procrastination? Unzureichender Schlaf ist schädlich für die Gesundheit und verringert unsere Leistungsfähigkeit am Tage. Um aus der Bedtime Procrastination herauszukommen bedarf es im ersten Schritt der Erkenntnis das man darunter leidet und diesen Umstand beheben will.

Die beste Medizin gegen die Bedtime Procrastination ist eine gesunde Schlafhygiene, also das Etablieren von guten Schlafgewohnheiten. Feste Routinen führen eigentlich stets dazu, dass sich unsere Physis und Psyche schnell automatisiert und an die Abläufe gewöhnt, beispielsweise:

  • Etablieren von fixen Schlaf- und Aufwachzeit, die auch an arbeitsfreien Tagen beibehalten werden.
  • Das Verzichten auf elektronische Geräte 1-2 Stunden vor dem Schlafengehen
  • Etablieren von abendlichen Routinen (Gute Nacht Tee, Entspannungsübungen wie Meditation oder Yoga, Zähneputzen)
  • Verzicht auf Alkohol oder Koffein am Abend

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