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chronisches Fatigue-Syndrom

Das chronische Fatigue-Syndrom - pathologische Müdigkeit

Die Corona Pandemie hat die Aufmerksamkeit auf eine Erkrankung gerichtet, die sich bei ca. 10% der Covid-19-Erkrankten als chronische Langzeitfolge einstellte. Die Rede ist vom Fatigue-Syndrom, welches als eigenständiges Krankheitsbild auch schon vor Corona bekannt war. Die Definition der Krankheit als Fatigue (französisch für: Erschöpfung) erfolgte im Jahr 2000 durch den Onkologen Gregory Curt, der Fatigue als „signifikante Müdigkeit, erschöpfte Kraftreserven oder erhöhtes Ruhebedürfnis, disproportional zu allen kürzlich vorangegangenen Anstrengungen“ definierte.

Das chronische Fatigue-Syndrom (kurz: ME/CFS) gilt in Fachkreisen als eine der letzten großen unerforschten Krankheit, unter der weltweit geschätzt 17 Millionen Menschen leiden, in Deutschland sind es ca. 250.000. Die Krankheit gilt damit als weiterverbreitet. ME/CFS besitzt ein eigenständiges und sehr komplexes Krankheitsbild, die exakten Mechanismen der Erkrankung sind bislang immer noch unerforscht, doch man geht von einer möglichen Autoimunkrankheit aus. Ein Problem ist, dass sich aufgrund fehlender Biomarker eine Diagnose als schwierig erweist. Die Diagnose erfolgt recht aufwendig - in Form etablierter klinischer Kriterienkataloge. Auch kurative Behandlungsmethoden oder Medikamente sind bislang noch nicht entwickelt, eine Heilung ist daher nicht möglich.

Stand der Forschung

Die Forschung zu ME/CFS hat sich in den letzen Jahren verstärkt und wegen der Long Covid Fälle an Auftrieb gewonnen. Immer mehr Facetten der Krankheit sind bekannt - Durchbrüche in der Forschung sind trotzdem rar. Was sich aufgrund der Long Covid Erkrankung zu bestätigen scheint, ist, dass es sich bei ME/CFS mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine teilweise Autoimmunerkrankung handelt, da sie häufig nach einem nicht regulär ausgeheilten Infekt auftritt. Diverse Studien konnten zeigen, dass es zu einer Überreaktion des Immunsystems kommt.

Unflexibel Blutgefäße, beeinträchtigte Mitochondrienleistung

An der Berliner Charité zeigten Versuche, dass die Blutgefäße von Betroffenen weniger flexibel sind, auf Druckveränderungen weniger elastisch reagieren, als es bei gesunden Menschen der Fall ist. Drückt man die Blutgefäße von ME/CFS Patient:innen ab, wie dies beispielsweise bei der Blutdruckmessung geschieht, zeigt sich, dass sich die Gefäße weniger schnell wieder zurück dehnen. Dieses unflexibel Verhalten der Blutgefäße könnte erklären, warum ME/CFS Patient:innen bei Belastung unter Durchblutungsstörungen (Muskeln, Gehirn) leiden.

Ein weiteres Problem in den Kraftwerken der Zellen - den Mitochondrien - konnten andere Studien belegen. Die Mitochondrien regulieren die Zellteilung, Steuern Zellen und sind verantwortlich für die Energiegewinnung. Bei ME/CFS Patient:innen scheint die Energiegewinnung der Mitochondrien gestört zu sein, was zu einem Energiemangel führt. Eine Studie des Teams um Prof. Naviaux konnte zeigen, dass bei ME/CFS Patient:innen 80 Prozent der Metaboliten verringert sind und entdeckten 60 Störungen in 20 Stoffwechselwegen. Der Stoffwechsel von Erkrankten ähnelt dabei einem Tier im Winterschlaf.

Diagnostik und Therapie

Die Diagnose von ME/CFS erfolgt nach den Fukuda-Kriterien von 1994. Die international definierter Kriterien legen fest, dass neben dem zentralem Erschöpfungs-Symptom mindestens vier weitere Symptome vorliegen müssen, deren Symptomatik durch andere Krankheiten ausgeschlossen werden müssen. Die Ausschlussdiagnose umfasst Schilddrüsen-, Herz-, Lebererkrankungen, Übergewicht, Multiple Sklerose, Tumor-/Krebskrankungen, Diabetes und schwerwiegende psychische Erkrankungen. Die daran anschließende Diagnose erfasst Vitalitäts- und Funktionalitätsraten, Orthostatische Intoleranzen, Immunologische Symptome, Schlafstörungen, Muskelstörungen und Analyse der Blutwerte.

Die Therapiemaßnahmen sind derzeit noch sehr gering und individuell an ME/CFS Erkrankte angepasst:

  • Behutsames Ausdauertraining wie Soft-Walking
  • Psychologische Unterstützung
  • Ergotherapie
  • Kognitives Training (z.B. Gehirnjogging)
  • Lichttherapie mit speziellen Lampen, die helles, weißes Tageslicht simulieren und damit die Zirbeldrüse aktivieren, was die Erschöpfungssymptome und die Depressionen lindern.

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