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Vollmond und Schlaf

Der Einfluss von Vollmond auf den Schlaf

Dass der Mond einen starken Einfluß auf die Erde hat gilt als unbestritten, er regelt die Gezeitenströme, stabilisiert die Erdachse und das Klima auf der Erde. Aber hat der Mond auch Einfluß auf uns Menschen? Schläft es sich bei Vollmond tatsächlich schlechter? Forschende in den USA haben sich dem Thema gewidmet und in einer versierten Studie den Einfluß des Mondes auf uns Menschen untersucht.

Das Forscher*innen Team um den Biologen Leandro Casiraghi von der Universität Washington haben in der groß angelegten Studie die Schlafdaten von mehreren hundert Menschen gesammelt und 98 Proband*innen mit Schlafsensoren am Handgelenk ausgestattet. Das Besondere: die 98 Proband*innen stammen aus drei argentinischen indigenen Dörfern, die keinen oder nur rudimentären Zugang zu Strom besitzen. 
Um den Einfluß des Mondes auf das Schlafverhalten nun in einer Testreihe zu messen, wurden die Schlafdauer und die Schlafzeiten der Proband*innen minutengenau dokumentiert. Während der 5 Tage vor dem Vollmond schliefen die Proband*innen kürzer und gingen auch später zu Bett. Allerdings unterschieden sich die Messergebnisse je nach dem ob die Teilnehmer*innen der Studie vollen, wenig oder keinen Zugang zu Elektrizität, bzw. Künstlichen Lichtquellen hatten. Menschen ohne Zugang zu Elektrizität schliefen im Schnitt 25 Minuten länger als in Vollmond-Nächten, Menschen mit rudimentärem Zugang zu Elektrizität schliefen durchschnittlich 19 Minuten länger und wer jederzeit Zugang zu Strom hat, schlief im Schnitt 11 Minuten länger.

Das Forscherteam vermutet hinter dem Phänomen historisch-evolutionäre Gründe.  „Zu bestimmten Zeiten des Monats ist der Mond eine signifikante abendliche Lichtquelle, und das ist unseren Vorfahren schon vor Tausenden von Jahren deutlich aufgefallen“, so der Biologe Leandro Casiraghi. Historische Daten und die Aussagen der indigenen Studien-Teilnehmer:innen untermauern diese Vermutung. So berichten die ältere Indigenen, dass in Nächten mit hellem Mond oder Vollmond besonders häufig gefischt oder gejagt wurde. „Unsere Daten scheinen zu zeigen, dass Menschen – in unterschiedlichen Umfeldern – aktiver sind und weniger schlafen, wenn Mondlicht verfügbar ist in den ersten Stunden der Nacht“, so berichtet in der Studie, des  advances.sciencemag.org.

Weniger Schlaf und späteres zu Bett gehen bei Vollmond

Die Ergebnisse der Studie belegen, dass Menschen bei Vollmond später zu Bett gehen und weniger schlafen, als in Nächten mit anderen Mondphasen. Das verfügbare Mondlicht scheint zu diesem Verhalten einzuladen, aus dem einfachen Grund, weil Licht verfügbar ist. Unwahrscheinlich ist es allerdings, dass Schlafende von hellem Mondlicht geweckt werden. Das Auftreten des Phänomens der kürzeren Nächte bei Vollmond ist in der Studie in Gruppen aufgetreten, so dass die Forscher*innen vermuten, dass der menschliche Schlaf mit den Mondphasen synchronisiert ist - „unabhängig vom ethnischen oder soziokulturellen Hintergrund und vom Level der Verstädterung“.

Studien der Vergangenheit lieferten oft kontroverse Ergebnisse. Eine Studie aus dem Jahr 2014 konnte nicht nachweisen, dass bei Vollmond schlechter geschlafen wird. 2013 hat ein Forscherteam um Christian Cajochen dagegen herausgefunden, dass sich bei Vollmond die Schlafdauer reduziert. Christian  Cajochen schlussfolgert, dass ein grundsätzlicher Einfluss des Mondes auf den Menschen existieren könnte: „Wir haben nüchtern betrachtet Evidenz, dass die Sonne unsere Zirkadianrhythmik (Tagesrhythmik) beeinflusst – warum also nicht auch der Erdtrabant?“ Um den Nachweis von Kausalitäten zu erbringen wäre es aber notwendig, Studienteilnehmer unter Laborumgebung in Langzeitstudien zu untersuchen.


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