Schlafmythen - was ist dran?
Es ranken sich viele Mythen um den Schlaf - „5 Stunden Schlaf reichen, Schlaf lässt sich nicht nachholen, wir sollen vor Mitternacht ins Bett“ … um nur einige zu nennen. Ein Forscherteam der Universität New York untersuchte über Achttausend Webseiten um die gängigen Mythen zu finden und deren Wahrheitsgehalt zu ermitteln. Wir stellen die 5 Häufigsten Irrtümer vor und lösen sie auf.
1. Schlaf lässt sich nicht nachholen
Dass sich Schlaf nicht nachholen lässt ist falsch. Das Gegenteil ist der Fall. Bereits im Jahr 2010 fand der amerikanisches Schlafforscher David Dinges, dass wir Schlaf nicht nur nachholen können, sondern müssen. Innerhalb der 5 tägigen Arbeitswoche, zwingt uns der Wecker aufzustehen, je nach Chronotyp bauen wir so ein Schlafdefizit auf, dass wir am Wochenende nachholen. Dies ist wichtig, im Besonderen um Diabetes zu vermeiden. David Dinges rät zu einer 4 Tage Arbeitswoche, denn diese würde sich positiv auf die geistige Fitness auswirken, dem Stoffwechsel helfen und der Gesundheit dienlich sein.
2. Sport vor dem Schlaf ist Kontraproduktiv
Dieser Mythos stimmt nur bedingt. Es reicht eine Stunde zwischen Sport und Schlaf um erholsam zu schlafen. Wer allerdings direkt nach dem Sport ins Bett geht, kann schlechter einschlafen, da der Stoffwechsel noch zu Aktiv ist. Studien zu diesem Thema wurden sowohl von Christina Spengler, als auch von Penelope Larsen durchgeführt. Fazit: Sport am Abend wirkt sich, entgegen landläufiger Meinung, sogar positiv auf den Schlaf aus. Probanden, die Abends Sport trieben hatten mehr REM- und Tiefschlafphasen.
3. Wir sollten vor Mitternacht ins Bett, der Schlaf vor 12 ist der erholsamste
Dass Schlaf vor Mitternacht erholsamer sei, als der nach 12 Uhr nachts, ist falsch. Die innere Uhr tickt bei jedem unterschiedlich. Der Chronotyp bestimmt die Schlafenszeiten - sich einen anderen Schlafrythmus anzutrainieren kann sogar schädlich sein. Was allerdings stimmt, und darauf begründet sich der „Vor-12-Uhr-Mythos“ wahrscheinlich, ist die Tatsache, dass die erste Schlafhälfte von mehr Tiefschlafphasen geprägt ist. Daher ist die erste Hälfte des Schlafes besonders erholsam.
4. Alkohol ist ein gutes Schlafmittel
Dies stimmt überhaupt nicht, im Gegenteil. Alkohol vor dem Schlaf lässt uns zwar schnell einschlafen, wirkt sich aber sehr nachteilig auf die Schlafqualität aus. Alkohol sorgt für eine Störung der Tiefschlaf- und Traumphasen und hat negativen Einfluß auf das nächtliche Atmen. Im schlimmsten Fall kann es zu Atemaussetzern kommen. Statt zu Alkohol, sollte man zu Walnüssen, Baldrian oder warmer Milch mit Honig bei Einschlafproblemen greifen.
5. Optimal sind 8 Stunden Schlaf pro Nacht
Die optimale Schlafdauer ist individuell, sollte aber nicht unter 5 oder über 9 Stunden liegen. Dies führt in beiden Fällen zu Gesundheitsproblemen und erhöht das Mortalitätsrisiko. Der durchschnittliche Mensch benötigt zwischen 7 und 8 Stunden Schlaf, daher rührt dieser Mythos um den „gesunden 8-h Schlaf“.