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Adipositas und Schlaf

Studie: Zusammenhang zwischen Schlaf & Adipositas im Kindes- und Jugendalter

Es schien lange recht eindeutig, dass Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in schlechten Essgewohnheiten in Verbindung mit Bewegungsdefiziten begründet seien. Im Rahmen der letzten KIGGS Studie zu Beginn der 2020er Jahre wurden aber weitere Einflussfaktoren ausgemacht. Es scheint eine Vielzahl von Faktoren zu geben, die sich mitunter gegenseitig verstärken. Neben Unterschieden in den genetischen Voraussetzungen, die mit einer sich stetig ändernden Umwelt interagieren, sind sozio-ökonomische und politische Faktoren Gründe dafür dass Kinder und Jugendliche Adipositas entwickeln. Ein Überangebot an energiereicher Nahrung, ein meist sitzender Lebensstil, Kita / Schule und der familiäre Alltag prägen die Lebenswirklichkeit und die Essgewohnheiten von Heranwachsenden. Das Entwickeln von Adipositas im Kinder- und Jugendalter kann sowohl auf das Individuum, als auch auf die Interaktion der diversen Rahmenbedingungen / Einflussfaktoren zurück geführt werden. Erschwerend hinzu kommt, dass Heranwachsende besonders anfällig für Adipositas sind.

Einen sehr relevanten Einfluss auf das Entwickeln von Adipositas übt ein schlechtes Schlafverhalten aus. Zahlreiche Studien belegen dass zu wenig Schlaf das Adipositasrisiko dramatisch erhöht. Dies gilt im Besonderen für Kinder und Jugendliche mit einem erhöhten BMI (Body-Mass-Index). Mögliche Erklärungsmechanismen wurden hierzu unter Experten und Expertinnen diskutiert und untersucht. Der Einfluss von Schlafdefiziten hat Auswirkungen auf das hormonelle und metabolische System von Heranwachsenden, was zu gesteigertem Appetit und damit zu einer höheren Energieaufnahme führen kann. Aber es gilt auch, dass Schlafmangel zu einer Reduzierung der Körpertemperatur führt, was den Energiebedarf herabsetzt und zu einer positiven Energiebilanz führen kann. Generell ist das Ergebnis von nächtlichem Schlafmangel Müdigkeit und wer müde ist, neigt dazu körperliche Aktivitäten einzuschränken. Ein weiterer Aspekt von reduziertem Schlaf ist, dass durch die längere Wachzeiten mehr Zeit vorhanden ist um Lebensmittel aufzunehmen.

Schlafempfehlungen für Kinder und Jugendliche

Die „American Academy of Sleep Medicine“ hat die erholsame Schlafdauer von Kindern und Jugendlichen erforscht und Empfehlungen veröffentlicht:

  • Babies im Alter von 4 bis 12 Monate: 12 bis 16 Stunden täglich
  • Kleinkinder im Alter von 1 bis 2 Jahre: 11 bis 14 Stunden täglich
  • Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahre: 10 bis 13 Stunden täglich
  • Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahre: 9 bis 12 Stunden täglich
  • Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahre: 8 bis 10 Stunden täglich

(Quelle: https://aasm.org)

In einer Querschnitts- und Längsschnittdaten zur gesundheitlichen Lage von Kindern und Jugendlichen hat das des Robert Koch-Instituts (RKI) auf Basis der KiGGS-Studie- der „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ eine Datengrundlage geschaffen, die auf einer bundesweiten bevölkerungsrepräsentativen Einwohnermeldeamtsstichprobe basiert.

Durchschnittliche Schlafdauer der 0- bis 17-jährigen Mädchen und Jungen täglich, auf Basis der Daten der Datenerhebung der KiGGS Welle 2 (2014 bis 2017):

Schlafzeiten - diagram 1

Der prozentuale Anteil der 0- bis 17-jährigen Kinder und Jugendlichen, die der Schlafempfehlung der American Academy of Sleep Medicine nachkommen:

Prozentualer Anteil nach AASM Empfehlung

Die Ergebnisse der Datenerhebung der KiGGS Welle 2 zwischen 2014 und 2017 zeigen dass sich die durchschnittliche Schlafdauer von Neugeborenen bis zum Erreichen des 17. Lebensjahres um knappe sechs Stunden reduziert (von 13,9 Stunden auf 8 Stunden). Dabei gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Die altersspezifischen Schlafempfehlungen der AASM werden zwar weitestgehend eingehalten, der Anteil sinkt jedoch mit fortschreitendem Alter. Da es sich bei den Werten um Selbstangaben handelt, müssen Erinnerungsfehler und Fehlangaben durch „sozial Wünschenswertes Verhalten“ berücksichtigt werden.

Fazit: Prävention von Adipositas und ausreichend Schlaf spielen bei Kindern und Jugendlichen Hand in Hand. Um eine gesunden Entwicklung von Kindern zu fördern sollte man jungen Heranwachsenden die Relevanz von ausreichendem Schlaf vermitteln und vom Babyalter aus darauf achten, dass sie genug und möglichst ungestört schlafen. Dazu sollte man darauf achten, das Kinder und Jugendliche sich ausreichend im freien bewegen, sich gesund und vielfältig ernähren und nicht zu häufig elektronische Medien konsumieren.

https://www.kiggs-studie.de


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