Warum zu viel Schlaf nicht gesund ist

Das zu wenig Schlaf der Gesundheit schadet, gilt als wissenschaftlich anerkannt. Wer regelmäßig weniger als 7 Stunden pro Nacht schläft, riskiert seine physische und/oder psychische Gesundheit. Aber auch der Langschläfer kann seiner Gesundheit schaden. Eine der größten Schlafstudie, die die Western University of London im Jahr 2019 durchführte belegt diese These recht deutlich.

Ziel der Studie war es, die Auswirkungen des Schlafverhaltens auf die kognitiven Fähigkeiten, das Problemlösungsverhalten und Gedächtnisfunktionen zu untersuchen. Zu diesem Zweck sammelten die Schlafforscher*innen die Daten von 10.000 Probanden. Die Studienteilnehmer*innen füllten umfangreiche Fragebögen aus und absolvierten 12 Tests.

Ein Ergebnis der Studie war, dass mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer*innen angab weniger als 6,3 Stunden pro Nacht zu schlafen, was deutlich unter der empfohlenen Schlafdauer von 7-8 Stunden liegt. Ein Viertel gab an mehr als 8 Stunden zu schlafen.

Interessanterweise sind die gesundheitlichen Auswirkungen eines permanenten Schlafdefizits die selben, wie die, die sich bei Studienteilnehmer*innen mit zu langer Schlafdauer fanden. Die Studienergebnisse legen nahe, dass sich eine permanent verkürzte und verlängerte Schlafdauer negativ auf die kognitiven Fähigkeiten niederschlägt. Das logisches Denken und das Schlussfolgern leiden extrem, Auswirkungen auf das Kurzzeitgedächtnis konnten nicht festgestellt werden.

„Eine interessantere Interpretation ist, dass eine beeinträchtigte Wahrnehmung, die bei Langschläfern auftritt, tatsächlich durch zu viel Schlaf verursacht wird. Ein längerer Schlaf ist beispielsweise mit einer längeren und intensiveren Schlafträgheit verbunden, von der gezeigt wurde, dass sie zu Beeinträchtigungen in kognitiven Bereichen auf hoher Ebene wie der Entscheidungsfindung führt“, so so Adrian Owen, Forscher der Western University.

Auch ander Studien belegen negative Effekte von zu viel Schlaf

Die Studie des Londoner Forscherteams ist aber nicht die einzige, die sich mit den Auswirkungen von zu viel Schlaf auf die Gesundheit auseinandersetzte:

• Die Universität Cambridge forschte 2015 zu diesem Thema und fand heraus dass Langschläfer ein deutlich erhöhtes Risiko für Schlaganfälle aufweisen.
• Die „Nurses’ Health Study“ der Harvard University, an der sich 72.000 Frauen beteiligten, kam zu dem Ergebnis, dass Langschläfer ein signifikant erhöhtes Risiko von Herzerkrankungen zeigten (Schlafdauern Über 11 stunden erhöhen das Risiko um 37%) 
• Weitere Untersuchungen bestätigten, das Langschläfer kürzer leben - gleiches gilt übrigens auch für eine permanente verkürzte Schlafdauer.