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Traum Kultur

Wie die Herkunft unsere Träume beeinflusst

Wie sich Träume nach der Kultur unterscheiden Die Funktion von Träumen ist eine langjährige wissenschaftliche Forschungsfrage und noch nicht geklärt. Nach der kognitive Entwicklungstheorie werden Träume als Teil der kognitiven Entwicklung und des Problemlösungsprozesses betrachtet. Nach dieser Theorie spielen Träume eine Rolle bei der Verarbeitung von Erfahrungen, dem emotionalen Gleichgewicht und der kognitiven Reifung. Ein Vertreter dieser Theorie, J. Allan Hobson, argumentiert, dass Träume eine Konsequenz der Gehirnaktivität während des Schlafs sind und eine Gelegenheit bieten, kognitive Fähigkeiten zu üben und zu entwickeln. Diese, auch als Simulationstheorie bekannte Traumfunktion, die auf der Annahme basiert, dass Träume evolutionär vergangenen Selektionsdruck und Fitnessverbesserungen durch veränderte Bewusstseinszustände darstellen, sind in in jüngsten Studie erforscht worden. In der Studie wurden die Träume von interkulturellen Populationen wie kleinen indigenen Sammlergesellschaften mit Gesellschaften aus westlichen Ländern verglichen.

Das Studiendesign

Die Methodik der in der Studie untersuchten Forschung umfasst mehrere Schlüsselkomponenten, die die Datenerhebung, die Teilnehmerauswahl, die Traumanalyse und statistische Modelle betreffen. Die Studie zielte darauf ab, die emotionale Funktion von Träumen in zwei subsaharischen, egalitären Jäger-Sammler-Gemeinschaften (den Hadza und BaYaka) sowie in drei hochentwickelten, kapitalistischen Populationen zu untersuchen. Insgesamt trugen 234 Teilnehmer mit 896 Traumberichten zur Studie bei.

Datenerhebung und -charakterisierung im Globalen Süden: 
Die Datenerhebung erfolgte zu verschiedenen Zeitpunkten durch unterschiedliche Experimentatoren. Die Hadza-Teilnehmer wurden im Januar und Februar 2016 und die BaYaka-Teilnehmer im Juni und Juli 2017 untersucht. Von den Hadza wurden 48 Traumberichte und von den BaYaka 53 Traumberichte gesammelt, wobei alle Berichte, die 20 Wörter oder mehr enthielten, in die Analyse einbezogen wurden.

Traumtextanalyse: 
Für die Analyse der Traumtexte wurde das LIWC-22 (Linguistic Inquiry and Word Count) Textanalyseprogramm verwendet, das Ergebnisse für bis zu 90 verschiedene Variablen oder Kategorien liefern kann. Die Traumtexte wurden ins Englische übersetzt und transkribiert und dann in vier Superkategorien vorverarbeitet: Gemeinschaftsorientierung, Bedrohung, negative Emotionen und Angst. Diese Kategorisierung wurde genutzt, um eine Zielvariable für statistische Modelle zu erstellen.

Modellierung: 
Zur Bewertung der Prädiktoren für die vier Antwortvariablenkategorien (gemeinschaftsorientiert, Bedrohung, negative Emotionen, Angst im Trauminhalt) nach Population wurden lineare gemischte Effektmodelle verwendet und mit dem Paket lme4 erstellt sowie mit dem MuMIn-Paket modellgemittelt. Die Antwortvariablen wurden durch Wurzeltransformation normalisiert, und statistische Inferenzen wurden unter Verwendung von standardisierten Koeffizienten, Konfidenzintervallen und p-Werten vorgenommen. Es wurde für feste Effekte wie Alter, Anzahl der Traumberichte, Wortanzahl und Geschlecht kontrolliert.

Datenerhebung im Globalen Norden: 
Die Daten aus den Populationen des Globalen Nordens stammten aus zuvor veröffentlichten Studien in der Schweiz, Belgien und Kanada. Diese umfassten Traumberichte von Nicht-Patienten, Patienten mit sozialer Angststörung (SAD) und Patienten mit Albtraumstörung. Die Teilnehmer führten ein Schlaf- und Traumtagebuch und berichteten jeden Morgen spontan über ihre Träume, einschließlich spezifischer Emotionen.

Diese methodische Herangehensweise ermöglichte es den Forschern, die emotionalen Funktionen von Träumen über verschiedene kulturelle und sozioökonomische Kontexte hinweg zu untersuchen, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Verarbeitung von Bedrohungen und die emotionale Regulation durch Träume gelegt wurde.

Ergebnis: die Herkunft und der gesellschaftliche Kontext bestimmt den Trauminhalt

Das Ergebnis der Studie zeigt, dass Träume in nicht-klinischen Populationen, die mit realen und wahrgenommenen Bedrohungen konfrontiert sind, hohe Bedrohungsniveaus verarbeiten können, dabei jedoch durch niedrige Angst- und negative Emotionen gekennzeichnet sind. Die Studie legt nahe, dass Träume Emotionen effektiv regulieren können, indem sie potenzielle Gefahren mit neuen, nicht angstbesetzten Traumkontexten verknüpfen, was zu einer Verringerung von Angstgefühlen und anderen negativen Emotionen als Form der emotionalen Entlastung oder Katharsis führt. Besonders in der BaYaka-Gemeinschaft wird emotionale Katharsis oft durch starke soziale Unterstützung erreicht. Wenn das Träumen den Menschen darauf vorbereitet, wahrscheinliche Herausforderungen und Gefahren im Wachleben zu bewältigen, dann gehören die Ergebnisse dieser Studie zu den ersten, die diese potenziellen Funktionen unter evolutionär relevanten sozioökologischen Bedingungen aufzeigen.

Es lässt sich aus der Studie ableiten, dass die Kultur, Herkunft und der soziale Kreis nicht nur den Inhalt der Träume bestimmen, es ist auch ein komplett anderes Traummuster zu unterscheiden. Die lässt sich darauf begründen, wie die unterschiedlichen Gesellschaften funktionieren.


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