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Wie schlafen Vögel

Wie schlafen Vögel

Betrachtet man bildhafte Darstellungen von schlafenden Vögeln, werden diese oft schlafend in ihren Nestern gezeigt. Das mag niedlich sein, entspricht aber in keinster Weise der Realität. Die Nester dienen nur der Aufzucht der Jungvögel. Sind diese ausgezogen ist das Nest nicht für den Schlaf geeignet, da es durch die Aufzucht mit Kot, Futterresten oder Milben verunreinigt ist. Der im Nest schlafende Vogel ist daher ein Mythos.

Die meisten Vögel schlafen in Bäumen. Dies ist jedoch abhängig von der Größe der Vogelart. Größere Vögel schlafen eher in dichtem Gebüsch (dies trifft auf alle bodennah lebenden Vögel zu, bspw. Schneehühner, Wachteln, Fasane), kleinere Vögel bevorzugen hochgelegene Äste von Bäumen. Die meisten kleinen Vögel gehören der Gruppe der Sitzvögel an. Sie besitzen vier Zehen, wovon eine nach hinten zeigt. Dies ermöglicht ein Umgreifen des Astes und einen stabilen Sitz. Viele Vögel schlafen zusammen in artgerechten großen Gruppen. Dadurch können sie sich in kalten Nächten gegenseitig wärmen.

Der Schutz vor Fressfeinden ist eine wichtige Überlebensstrategie und eine große Gruppe, in der alle aufeinander anpassen, die sich zudem in großer Höhe befindet ist für den schlafenden Vogel die beste Möglichkeit Schutz zu finden.

Der Schlaf der Vögel bei Wind und Wetter

Der Lebenszyklus und die Wetterbedingungen haben einen großen Einfluß darauf wo und wie Vögel ihren Schlaf verbringen. Während der Brutzeit schlafen Vögel, die sonst in Gruppen zusammen schlafen in ihrem Brutrevier oder in Nestern. Mit dem Ende der Brutzeit verlassen die Vögel dann ihre Nester. Vögel die Baumhöhlen anlegen, wie zum Beispiel Spechte, legen nach der Brut neue Höhlen an. Dies ist ein Akt der Hygiene, da die die Bruthöhlen durch die Aufzucht meist stark verschmutzt sind.

Bei schlechten Wetterbedingungen wie Starkregen, Sturm, Hagel oder Gewitter verlassen Vögel, die auf Bäumen schlafen diese und suchen eine schützende Umgebung für den Schlaf auf. Sie nächtigen in unbesetzten Vogelhäusern, Baumhöhlen, Schornsteinen oder in dichtem Gebüsch.

Der kalte Winter stellt Vögel, die nicht nach Süden ziehen, vor besondere Herausforderungen. Gartenvögel wie Amseln, Meisen, Sperlinge und Elstern müssen in kalten Nächten für ausreichend Wärme sorgen. Empfindliche Körperstellen werden durch das Aufplustern des Gefieders geschützt. Das Aufplustern erzeugt isolierende Lufttaschen innerhalb des Gefieders, die mit Körperwärme gefüllt sehr gut gegen Kälte schützen. Die Schnäbel und Füße stecken die Vögel in ihr Gefieder und erreichen so eine zusätzliche Isolierung. Durch den in das Gefieder gesteckte Schnabel atmet der Vogel warme Luft in das Gefieder, was für eine kontinuierlichen Warmluftzufuhr sorgt.

Gefahr durch Fressfeinde

Da die meisten Vögel Nachts ungerne fliegen, ist es nötig während des Schlafes besonders wachsam zu bleiben, denn die Gefahr von nachtaktiven Raubtieren gefressen zu werden ist recht hoch. Vögel schlafen daher nicht sehr tief. Sie versinken auch nicht generell in eine Tiefschlafphase, der Schlaf der Vögel ähnelt eher einer Ruhephase.

Sehr unterschiedliche Schlafdauer je nach Vogelart

Die Schlafdauer unterscheidet sich je nach Vogelart drastisch. Höhlenbrüter wie Spechte schlafen gut geschützt bis zu 6 Stunden. Vögel die in Bäumen nächtigen sind stets auf der Hut und schlafen in der Summe zwischen 2-5 Stunden. Den wohl kürzesten Schlaf haben die in der Arktis angesiedelten Graubruststrandläufer. Während der dreiwöchigen Balzzeit schlafen sie, abgesehen von einigen Powernappings, gar nicht. Die Männchen sind ständig „auf Achse“, denn sie paaren sich mit so vielen Weibchen wie möglich, müssen also rund um die Uhr um die Weibchen konkurrieren. Zu den Langschläfern unter den Vögeln gilt die Taube. Unter Laborbedingungen schläft sie die ganze Nacht durch und macht den halben Tag lang Nickerchen.

Manche Vogelarten können auch während des Fluges schlafen. Der Fregattvogel, der den größten Teil seines Lebens über dem Wasser verbringt, wo er Fische und Kalmare jagt, ist oft bis zu 10 Tagen über dem Wasser auf der Suche nach Beute unterwegs. Da sein Gefieder nicht wasserabweisend ist, kann er nicht auf dem Wasser landen. So bleibt ihm nur die Möglichkeit während des Fluges zu schlafen und er verbringt in der Summe bis zu 42 Minuten schlafend im Flug. Niels Rattenborg und Alexei Vyssotski vom Institut für Neuroinformatik der ETH Zürich haben mit Data-Loggern das Schlafverhalten der Fregattvögel untersucht und dabei festgestellt, dass die Tiere während des Fluges sowohl in eine Tiefschlaf-, als auch in eine REM-Phase fallen. Die REM-Phase dauert bei den Fregattvögel allerdings nur wenige Sekunde. Zum Vergleich: beim Menschen dauert die REM-Phase bis zu zwei Stunden.

Den Garten für Vögel schlaffreundlich gestalten

Wenn man den Vögeln ein erholsamen Schlaf im eigenen Garten ermöglichen möchte, ist dies recht einfach zu bewerkstelligen. Das Aufstellen von vor Katzen-sicheren Nistkästen, die regelmäßig gereinigt werden, lädt die gefiederten Freunde zum nächtigen ein. Die Außenbeleuchtung sollte abgeschaltet sein, denn Vögel richten ihre innere Uhr nach dem Dunkel- und Lichtzyklus aus.


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